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Rhein-Neckar-Zeitung vom 20. 10. 2016:

Mundartliches Sightseeing in Bischesse

Elfi Neubauer-Theis stellte Gedichte und Geschichten "vun de Leit" im heimischen Dialekt vor
Diesmal ging es nicht um Steinzeitkunst, Aliens oder Wurmlöcher. Die Intitiative für die Stadtbücherei (ISBN), die sich zu einem guten Teil auch als Bildungsinitiative versteht, hat sich mit einer Autorenlesung einem neuen Genre geöffnet und war hierfür vom ehemaligen Rathaus in die Aula der Grundschule gewechselt. Eine gute Idee: der übliche Vortragssaal hätte den Andrang nämlich nicht fassen können. Denn der ISBN bot einen "Mundart-Abend" - und Dialekt ist offenbar gefragt. Die Neckarbischofsheimer Mundartdichterin Elfi Neubauer-Theis trug unter dem Titel "Von Menschen un vun de Leit" eine ganze Reihe von selbstverfassten Gedichten udn Geschichten vor. Viele waren ausgesprochen lustig - und kamen, wie häufiges Kichern im Publikum bewies, gut an.

 

Nordbayrischer Kurier 20.8.2007:

Zum Fünften Mal: Kurzgeschichten-Wettbewerb des Verlags Ellwanger  Bayreuth (von Barabra Pittner)

Es galt ein kleines Jubiläum zu feiern, denn zum fünften Mal hatte der Verlag Ellwanger einen Kurzgeschichten-Wettbewerb ausgeschrieben, der in diesem Jahr den Titel "Meistersinger - kurz und gut" trug. Der Verlag hatte darum zu einer "Festspiel-Lesung mit Musik" in den Rokokosaal des Steingraeber-Hauses eingeladen und den Vortrag der prämierten  Texte, die allesamt in den "Festspiel-Nachrichten" publiziert sind, übernahmen die Ensemblemitglieder der Studiobühne Bayreuth (...)Eine gänzlich andere Perspektive nimmt Elfi Neubauer-Theis ein, die mit der Geschichte "Der Entschluss" die Empörung des Kritikers Eduard Hanslick über die Person und das Werk Richard Wagners in Worte fasst. Er sieht in der Figur des Sixtus Beckmesser eine Karikatur seiner eigenen Person, was ihn in Rage versetzt.(...)

 

 Gorg Fox, Sprecher der Bosener Gruppe, über den Text „Hochwasser“, der zum „Mundarttext des Monats“ gewählt wurde: „Hochwasser gehört zu den Naturkatastrophen, die man noch nicht im Griff hat. Urtümliche Gewalten toben, während Menschen hilflos und verzweifelt sind. Als wir in der Jury diesen Text vorgelegt bekamen, dachten wir unweigerlich an das Hochwasser der Oder vom vergangenen Jahr, auch wenn der Text bereits nach den Erfahrungen eines schrecklichen Hochwassers, das am 27. Juni 1994 den nördlichen Kraichgau heimsuchte und immense Schäden hinterließ, entstanden ist. Elfi Neubauer-Theis hat ihre Erfahrungen aufgeschrieben, die Ohnmacht und die Fassungslosigkeit geschildert. Das Wasser dringt ein in den privatesten Bereich, ohne dass man es aufhalten kann. Es legt sich ins Schlafzimmer wie ein krankes Kind. Hier wird sehr empfindsam auch die ökologische Mitschuld an den Überschwemmungen unserer Tage angesprochen. Bachbegradigungen, Beseitigungen der natürlichen Auenbereiche der Flüsse und Klimaveränderungen haben das Wasser krankhaft entarten lassen.“ SZ 1.7.2003

 

 Klaus R. Zweydinger: Gerade die kantige, manchmal raue Mundart des Kraichgaus verleiht ihren Gedichten eine ganz eigentümliche, seltsame Kraft. Im täglichen Gebrauch zerschlissene Alltagsworte fügt sie zu letztlich filigraner Lyrik zusammen. Anklingende Momente von Sanftheit, ja sogar Sanftmut und Melancholie bricht sie durch buchstäblich in den Boden gerammte rücksichtslose Wirklichkeit. Ihre Liebe zu dieser Heimat verführt sie nie zum Augenschließen und Hügelstreicheln. Elfi Neubauer-Theis ist kämpferisch und stark genug, auch ihre Schwächen und Ängste, ihren Zorn und – gottlob – auch ihre Hoffnungen in unserer schwierigen und nicht gerade an einer Überzahl von Worten leidenden Mundart zu Papier zu bringen. Gnadenlos entlarvt sie „des kontiche Denke in dere eckiche Sproch wu Stachle hot“ und doch weiß und vermittelt sie, dass alles zusammengehört im Kraichgau, unserem „buckliche Zipfl“. RNZ 17.12.1997

 

Literaturwissenschaftler Prof. Horst Meixner, Vorsitzender der Vergabe-Jury des Mannheimer Lyrik-Preises nannte Sensibilität als vorrangiges Kriterium der Auswahl. Elfi Neubauer-Theis’ Wettbewerbsbeitrag „Nacht“ differenziere die Wahrnehmung äußerer und innerer Vorgänge zwischen Wachen und Träumen zum poetischen Wirklichkeitsausschnitt.

Rheinpfalz 11.10.1993